Visualisierung als wichtiger Baustein
Den Wettkampfverlauf zu visualisieren, kann wesentlich für das Erreichen der Traumzeit sein! Entscheidend für ein gutes Gelingen ist die mentale Vorbereitung auf den Wettkampfverlauf. Dazu stellen wir uns vor, wie der ideale Wettkampf aussehen muss.
In den Wochen vor dem Termin sollte das Rennen mehrfach wöchentlich vor dem geistigen Auge ablaufen. Dabei schafft man jeweils ruhige Voraussetzungen für die Gedankenreise: kein Zeitdruck, angenehme Umgebung, eventuell entspannende Musik. Durch 5–6 Atemübungen (4 sec einatmen, 2 sec anhalten, 8 sec ausatmen) beruhigen sich Körper und Seele. Andere Gedanken werden ausgeblendet. Dann startet vor deinem geistigen Auge der Film für deinen idealen Lauf. Setz dich vorher mit dem Streckenplan auseinander, um diesen mit einzubeziehen.

Beispiel Visualisierung (New York Marathon)
Du gehst zu den Bussen und nimmst die positiven und negativenBemerkungen der Umgebung auf. Es liegt ein Geruch von Ölen und Sportcremesin der Luft. Das beeinflusst dich nicht, du bist ruhig und lässt dich nicht beirren. DasKribbeln in der Bauchgegend nimmt zu, je näher du dem Startgelände kommst. Dusuchst dir eine ruhige Ecke, um zu entspannen, gehst alle 15 Minuten etwas auf undab. Die anderen hampeln nervös umher und plappern vor Aufregung. Du prüfst dasWetter und richtest danach deine Renntaktik aus: Bei Wärme und Wind laufe ichlangsamer los, bei idealen Bedingungen gehe ich mein geplantes Tempo an. DerStartaufruf – dein Herz klopft und der Bauch grummelt.Aber du hast keine Angst,sondern freust dich, dass es endlich losgeht. Die letzten Minuten vor dem Startatmest du tief durch und schärfst dir ein: Ruhig bleiben und nicht zu schnellbeginnen. Der Startschuss. Du machst kleine Schritte und breite Ellbogen, um in derEnge des Startes sicher loszulaufen. Langsam wird dein Schritt länger und du hastdie ideale Laufposition. Nur nicht zu schnell die Brücke hinunter und gleich amAnfang überziehen! An der 4. Avenue kommt der andere Startblock und die Mengewird größer, aber du bist gut vorbereitet. Du fühlst den Wind und prüfst, ob er vonvorne kommt oder dich treibt. Das nächste Ziel ist die 10-Meilen-Marke und deineZeit ist nahe der angestrebten Zwischenzeit. Du fühlst dich zuversichtlich…….(aus „Läufst du noch oder tranierst du schon“, 2024;
